Dinge - Kultur - Geschichte

Veranstalter
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Ruppert, Arbeitsstelle für kulturgeschichtliche Studien, Universität der Künste Berlin
Veranstaltungsort
Universität der Künste Berlin, Hauptgebäude, Hardenbergstraße 33, 10623 Berlin, Raum 102 (ehemalige Bibliothek)
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
23.11.2007 - 24.11.2007
Von
Stefan Gauß, Arbeiststelle für kulturgeschichtliche Studien, Hochschule der Künste Berlin

Die Dinge der Lebenswelt lagen im 20. Jahrhundert lange Zeit unbeachtet und unbearbeitet in einem wissenschaftlichen Niemandsland. Die weit gehende Ausblendung der materiellen Kultur in Deutschland aus den wissenschaftlichen Disziplinen war jedoch keineswegs immer gegeben. Vielmehr scheint der Wahrnehmungsverlust auf die „Vergeistigung“ der Wissenschaften (Thomas Nipperdey) zurück zu gehen, wie sie in Deutschland im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts erfolgt ist. Allein schriftliche Quellen galten in der Geschichtswissenschaft in der Folge als wissenschaftsfähig.

In der Ethnologie, Archäologie oder Volkskunde blieben allerdings materielle Spuren eine unverzichtbare Quelle der wissenschaftlichen Erkenntnis über die Menschen gegenwärtiger oder ferner Zeiten, wenngleich unter spezifischeren Fragestellungen.

Seit den 1980er Jahren verdichtet sich in den Kultur- und Geschichtswissenschaften ein neues Interesse an den Dingen, sowohl unter systematischen Fragestellungen als auch als empirisches Forschungsfeld. Sie in ihrer Bedeutung als Teil der Lebenswelt der Menschen des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart zu erforschen, ist ein Forschungsziel.

Ein explizit kulturwissenschaftliches Thema ist die Klärung der unterschiedlichen Bedeutungen von Dingformen in der (post)industriellen Lebenswelt, die sich zwischen materieller, immaterieller und virtueller Kultur bewegen.

Dinge sind bisher immer Artefakte menschlicher Arbeitsprozesse, eben Objekte, geblieben, wenngleich sie mit unterschiedlichen Intentionen gestaltet und hergestellt, mit Aneignungspraktiken in den Lebenszusammenhang integriert, mit Sinnentwürfen und den kulturellen Formungen von Handlungszielen kontextualisiert wurden und werden. Lassen sich hier Entwicklungen beschreiben? Zu fragen bleibt sowohl nach dem Wandel der Dinge selbst als auch nach der Beziehung der Menschen zu den Dingen. Wie verhält es sich mit den kulturellen Intentionen der Gestalter und dem Umgang mit den Dingen in den Künsten?

Programm

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Freitag, 23.11.2007

14.00
Wolfgang Ruppert: Einführung

14.30
Christoph Asendorf: Verlust der Dinge?

15.30
Stefan Gauß: Die Dinge und die Medien

16.30
kurze Pause

16.45
Karen Ellwanger: Das Geschlecht der Dinge

17.45
Martina Heßler: Handelnde Dinge?

18.45
Diskussion der Ansätze des ersten Tages

gemeinsames Abendessen

Samstag, 24.11.2007

10.00
Thomas Macho: Hitchcocks Dinge

11.00
Maren Hartmann: Digitale Dinge und der Alltag

12.00
kurze Pause

12.15
Wolfgang Ruppert: Die Repräsentation der Dinge

13.15
Zusammenfassende Diskussion
Perspektiven für die nächste Tagung
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Kontakt

Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Ruppert

Universität der Künste Berlin, Arbeitsstelle für kulturgesch

ls.rupp@udk-berlin.de

www.kulturgeschichte.udk-berlin.de
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Land Veranstaltung
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Deutsch
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